Etikettenlexikon
Begriff | Erklärung |
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Abdeck | Trägermaterial, auf dem das Etikett vor dem Verkleben haftet. Trägermaterialien für selbstklebende Etiketten sind auf der dem Etikett zugewandten Seite silikonisiert, um ein Verkleben des Etiketts mit dem Trägerpapier zu verhindern. |
Acrylbasis | Für Kleber: Ein auf Akrylpolymeren basierender Kleber. Acrylkleber zeichnen sich durch sehr gute Alterungseigenschaften aus, ist aber teurer als Hotmelt Kleber oder auf Lösemittel basierende Kleber. |
Andruck (Klischée) | Andrucke sind Druckproben, die genau zeigen, wie der Druck der Auflage aussehen soll. Die unterschiedlichen Druckvariablen wie Papier, Druckfarbe und Tonwertzuwachs der Druckmaschine lassen sich beim Andruckverfahren weitestgehend simulieren, allerdings ist der Zeit- und Materialaufwand höher als bei anderen Proofverfahren. |
Anwendungstemperatur | Das ist die Temperatur, die herrscht, wenn das Etikett aufgeklebt wird. Unter Umständen kann es sehr wichtig für das Funktionieren eines Etiketts sein, dieses unter Originalbedingungen zu testen. |
Ausbluten | Seitliches Austreten des Klebers zwischen Etikett und Träger. Das passiert z.B., wenn die Lagertemperatur zu hoch ist oder die Etiketten gestapelt werden. siehe auch: Migration. |
Butt Cut | Nennt man die Stanzung mit der Etiketten von einander getrennt werden, wenn kein Gitterabzug gemacht wird. Die Etikettenbahn sieht aus wie eine Endlosbahn. |
Chromolux | Kreidegestrichenes Etikett. High Gloss nennt man einen hochglänzenden Strich. Semi Gloss nennt man einen matten Strich. Chromoluxetiketten erfordern die Bedruckung mit Premium M Farbbändern, um die Wischfestigkeit des Drucks sicherzustellen. |
Dimensionsstabilität | Verhalten eines Materials in Bezug auf die Konstanz seiner Abmessungen unter Einflüssen wie Temperatur, Feuchtigkeit, Lösungsmitteln etc. |
DIN 16524 | Etikettennorm zur Sicherstellung der Echtheit eines Etiketts gegen äußere Einflüsse (chemische und physikalische). |
DIN 16526 | Kennzeichnungsnorm für Hoch- und Flachdruck bezüglich der Eigenschaften der Druckfarben. |
Dispersion | Stoffsystem, bei dem ein Stoff in feinster Form in einem Dispersionsmittel verteilt ist. In der Praxis werden häufig wässrige Dispersionen in Form von Lacken, Farben und Klebstoffen eingesetzt. |
Drucklack | Beschichtung der Druckoberfläche zur Verbesserung der Farbverankerung. Ein Drucklack kann als Lösung, Dispersion aber auch lösungsmittelfrei aufgetragen werden. |
Durchreißfestigkeit | Wird durch die Kraft definiert, die zum Weiterreißen eines eingeschnittenen Testetiketts unter festgelegten Bedingungen benötigt wird. |
Endhaftung | Klebkraft eines Etiketts, das unter Praxisbedingungen auf eine Oberfläche aufgebracht wurde. Die zum Erreichen der Endhaftung notwendige Zeit hängt vom Klebstoff, vom Substrat und von den Verklebungsbedingungen (Temperatur, Feuchtigkeit/Staub etc.) ab. |
EPSMA | Die EPSMA ist der Europäische Branchenzusammenschluß der Hersteller von selbstklebenden Produkten (European Producers of Self adhesive Materials). In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Rollendrucker-Verband und der Europäischen EUGRA hat die EPSMA Richtlinien, u.a. für die einheitliche Auszeichnung von Schmalrollen erarbeitet. Dies gilt sowohl für die einheitliche Etikettierung der Rollen als auch der Paletten. |
Etikett mit angestanzter Anfaßlasche | Einzeln gestanztes Etikett, an dem sich eine Lasche als zusätzlicher Bereich befindet. Dort ist das Etikett angestanzt, so daß das Abziehen des Silikonpapiers erleichtert wird. |
Farbauszug | Ein Farbauszug gibt die Farbmischanteile einer Grundfarbe (Cyan, Magenta, Gelb oder Schwarz) in unterschiedlichen Rastertonwerten oder Strichelementen wieder. |
Farbechtheit | Eigenschaft eines Materials, seine ursprüngliche Farbe auch unter äußeren Einflüssen zu behalten. |
Farbprüfverfahren | Um bei einem Druckprojekt Zeit und Geld zu sparen, ist es wichtig, Fehler möglichst früh zu erkennen und zu korrigieren. Deshalb werden zur Kontrolle – vom Entwurf bis zum Druck – in allen Produktionsphasen Korrekturabzüge hergestellt. Die wichtigsten Arten des Korrekturabzugs: Standproofs sind die einfachste und preiswerteste Form des Korrekturabzugs. Diese Proofs sind für Kontrollen geeignet, soweit weder auf Rastergeometrie noch auf Farbigkeit Wert gelegt wird. Halbtonproofs geben weitestgehend verbindlich die Farbtöne wieder. Dies allerdings ohne Berücksichtigung des Rasters. Der Rasterproof zeigt die exakte Farbe und Rastergeometrie, weil sowohl die Rasterweite als auch die Rasterwinkelung und die Rasterpunktform simuliert werden. Da er sich außerdem auf Originalpapier, sprich: Auflagenpapier, andrucken läßt, ist der Rasterproof farbverbindlich. |
Feuchtigkeitsausgleich | Abhängig von der relativen Luftfeuchtigkeit neigt ein Material wie Papier dazu, Feuchtigkeit zu absorbieren oder abzugeben, um ein Feuchtigkeitsgleichgewicht herzustellen. |
FINAT | Internationaler Verband der Hersteller und Verarbeiter selbstklebender Produkte. |
Flächengewicht | Gebräuchliche Maßeinheit im Papierbereich, die das Gewicht einer Papiersorte in Gramm pro Quadratmeter (g/m²) angibt. |
Flexibilität | Die unter vorgeschriebenen Bedingungen gemessene Eigenschaft eines Obermaterials, die besagt, wie leicht sich das Material an gekrümmte Flächen anpaßt. |
Flexodruck | Früher Anilindruck genannt. Rotationsdruckverfahren, bei dem flexible Druckplatten und schnell trocknende Farben verwendet werden. |
Gitter | Nicht benutztes Obermaterial und nicht benutzter Klebstoff einer Selbstklebekonstruktion, die das ausgestanzte Etikett umgeben. Wird nach dem Druck und Ausstanzen des Etiketts entfernt (nach oben abgesaugt), um ein automatisches Spenden des Etiketts zu ermöglichen. |
Globalmigration | Gesamtmenge an nichtflüchtigen Stoffen, die aus der Klebschicht in eine Prüflösung migriert. Für die Zulassung zum direkten Lebensmittelkontakt darf ein Grenzwert von 10 mg/dm² nicht überschritten werden. |
Gußgestrichenes Papier | Papierqualität mit besonders hohem Glanz, der durch das Glätten des Pigmentstriches mit einem verchromten Trockenzylinder erzielt wird. |
Haftung | Die Haftung eines Kleber auf dem Etikett wird zweigeteilt: Ÿ Anfangshaftung Bis die volle Dauerklebkraft erreicht wird, können evtl. 24 bis 48 Stunden vergehen. Insbesondere bei Spenderanwendungen sollten daher Kleber mit hoher Anfangshaftung verwendet werden. |
Kalandrierung | Eine Oberflächenbehandlung bei der Papierherstellung. Beim Kalandrieren wird die Papierbahn durch eine Serie von Walzen geführt, die die Papieroberfläche quetschen und dadurch die Papierfasern zusammenpressen. Je stärker ein Papier kalandriert ist, desto dünner, glatter und glänzender ist es. Das Papier wird dann auch satiniertgenannt. |
Klebstoffspaltung | Teilweises Verbleiben des Klebstoffs auf dem Obermaterial und Substrat, wenn das Etikett entfernt oder belastet wird (Sicherheitsetiketten). |
Kraftpapier | Papier, das aus Sulfatzellstoff erzeugt wurde. |
Leporellogefaltete Etiketten | Etiketten, bei denen die Materialbahn in Zickzack-Lagen gefaltet ist (Etiketten nicht auf Rollen, sondern im Stapel). |
Liner | Abdeck- oder Silikonpapier. |
Maschinenglattes Papier | Müßte eigentlich maschinenrauh heißen. Papierqualität, die ohne anschließendes Kalandrieren und ohne Strich hergestellt wird. |
Metallisiertes Material | Papiere oder Kunststofffolien, auf die eine sehr dünne Metallschicht – häufig Aluminium – in einem Vakuumverfahren aufgedampft wird. |
Migration | Seitliches Austreten des Klebers zwischen Etikett und Träger oder Übergang des Klebstoffes in das Obermaterial. Das passiert z.B., wenn die Lagertemperatur zu hoch ist oder die Etiketten gestapelt werden. Einige Kleber neigen wegen der Dicke des Auftrages zum Ausbluten. siehe auch: Ausbluten. |
Naturkautschuk Klebstoff | Klebstoff auf der Basis von Naturkautschuk, in der Regel ein Lösungsmittelklebstoff mit breitem Anwendungsspektrum. |
No-Label-Look | Etikettierung von Verpackungsbehältern mit möglichst transparenten Materialien, durch die der Eindruck einer Direktbedruckung erweckt wird. |
Oberstanzung | vertikale oder horizontale Stanzung/Schnitt in einem Etikett. |
Opazität | Lichtundurchlässigkeit Je opaker ein Material ist, desto blickdichter ist es. Beim Opal z.B. handelt es sich um einen nicht transparenten, sondern milchigen Edelstein. Die Opazität eines Materials spielt für die Erkennung des Etiketts im Etikettendrucker eine Rolle. Die Fotozelle im Etikettendrucker mißt den Unterschied der Opazität zwischen Etikettenmaterial und Träger. Wenn beide Materialien gleich opak sind, muß eine Druckmarke auf der Rückseite des Trägers angebracht werden. Im Drucker wird dann ein Druckmarkenleser benötigt. |
Passer | Passgenaues Übereinanderdrucken der einzelnen Farben im Mehrfarbendruck bzw. das passgenaue Stanzen der Etiketten. |
PER | Permanent haftender Kleber. Etiketten lassen sich nicht rückstandslos ablösen. |
Perforation | Stanzung in Form von kleinen Schnitten im Etikett oder zwischen Etiketten, die als Abreißhilfe benutzt wird. Je nachdem, wie leicht sich ein Etikett abreißen soll oder welche Form die Perforationslinie hat, sind längere und weiter voneinander entfernte Schnitte notwendig oder schmale und eng gesetzte. |
Polyesterfolie (PET) | Hochwertige synthetische Folie mit sehr guter Beständigkeit gegen Lösungsmittel, Öle und viele Chemikalien. |
Polyethylenfolie (PE) | Polyethylenfolie gilt als umweltschonende PVC-Alternative, da beim Verbrennen lediglich Kohlendioxid und Wasser frei werden. PE gibt es in 2 Qualitäten: |
Polypropylenfolie (PP) | Eigenschaften ähneln denen der PE-Folie. Das Material ist jedoch fester und steifer. Ausgerichtetes PP (OPP) ist äußerst dimensionsstabil, wird aber als Etikettenmaterial kaum verwendet. |
Polyvinylchloridfolie | Flexibler und haltbarer Kunststofffilm mit guter Witterungs- und Chemikalienbeständigkeit. |
Rasterweite | Die Rasterweite definiert die Anzahl der Linien oder Punkte pro Quadratzentimeter innerhalb eines Rasters, abhängig von Bedruckstoff und Druckverfahren. Im Zeitungsdruck werden grobe Rasterweiten benötigt (28er bis 40er). Für den Bogen-Offset- oder Tiefdruck sind feinere (60er bis 70er) erforderlich. Im Flexodruck sind 48er (Wasserfarben) bzw. 60er Raster erreichbar. |
Reißfestigkeit | Die in einem Zugversuch gemessene Kraft, bei dem eine Probe reißt. Sie ist abhängig von der Dicke der Probe und wird in N/mm² gemessen. |
Release Wert | Kraft, die aufgewendet werden muß, um das Etikett vom Träger zu trennen. Der Release Wert eines Etiketts spielt bei Spenderanwendungen eine Rolle. |
Rupfen | Bei der Etikettenherstellung auftretende Erscheinung, bei der Fasern oder Partikel des Bedruckstoffes, z.B. während des Druckvorgangs, durch die Klebrigkeit des Farbfilms aus der Oberfläche herausgerissen werden. |
Satiniert | Siehe kalandriert. |
Semi-Chromolux | Kreidegestrichenes Etikett. Ein Semi-Chromolux glänzt matt. |
SP | Spezialkleber, z.B. Tiefkühlkleber, Kleber für feuchte Oberflächen, wasserlösliche Kleber, hitzeresistente Kleber |
STR | Stark haftender Kleber Kleber mit starker Anfangs- und Dauerhaftung, besonders geeignet für:Ÿ Spenderanwendungen Ÿ Typenschilder |
Strich | Oberflächenveredelung durch Aufbringen eines glänzenden oder matten Materials. Chromoluxetiketten z.B. sind mit Kreide gestrichen. High Gloss nennt man hochglänzende Kreidestriche, Semi Gloss sind matte Striche. Mattes Chromoluxpapier wird daher auch Semi-Chromolux genannt. Siehe auch gußgestrichene Papiere |
Unterstanzung | Vertikale oder horizontale Stanzung/Schnitt im Träger des Etiketts. Wird z.B. benutzt, um das Abziehen besonders großer Etiketten von der Mitte ausgehend zu ermöglichen. |